13. Jh. an, der die Kirche etwas höher hinaufführte; Spuren einer Mauererhöhung waren vor dem Anbau des südlichen Seitenschiffs deutlich sichtbar. In das zweite Viertel des 13. .Th. wird
die Vollendung der Kirche mit der Errichtung des Ostchors fallen. Der Giebel der gerade abschließenden östlichen Chorwand wurde nach einem Brand in Backstein erneuert. Bis zur Aufhebung des Stifts 1811 führte
eine Rundbogentür im Obergeschoss der Nordseite des Chors die Stiftsdamen auf eine Empore in der Kirche. An den Südturm (F) schloss sich anstatt eines Seitenschiffs eine Kapelle (H) an, die wahrscheinlich als Kapitelsaal diente und bis zum mittleren Pfeiler reichte. Die Sakristei (6) befand sich an einem südlichen Choreingang. Mit dem Verfall einer zweiten Metelener Kirche, der kleinen Vitskirche — 1272 erstmals urkundlich erwähnt und 1798 wegen Baufalligkeit abgerissen —‚ wurde die Stiftskirche, die schon immer auch Pfarrkirche Metelens gewesen war, für die wachsende Bevölkerung zu eng. Daher ging man 1856—1858 an einen Um- und Erweiterungsbau. Dem Plan des münsterischen Baumeisters Emil von Manger ist zu entnehmen, dass hierbei auch die Vollendung des Nordturrns (E) beabsichtigt war. Schließlich verlegte man die Sakristei (6) von der südöstlichen Mittelschiffwand an die nördliche Chorwand (1) und führte anstelle der Kapelle (H) ein südliches Seitenschiff (D) in Anlehnung an das nördliche (C) auf. Die östliche Chorwand, die in unbestimmter Zeit durch zwei rechteckige Fenster sehr unharmonisch und stilwidrig durchbrochen worden war, versah man mit einer romanischen Fensterrose, die 1934 wieder vermauert wurde, da ihre hellen Gläser den Blick zum Altar blendeten. Das Südportal (2) in vorgeblendeter Rahmenmauer wurde renoviert und in das neue Schiff übernommen. Neben den Portalen der Johanniskirche zu Billerbeck, von St. Jakobi zu Coesfeld und der Vredener Stiftskirche ist es mit der filigranartigen Feinheit seiner Ornamente und Blattkapitelle eine der reichsten und elegantesten Arbeiten der Spätromanik im Münsterland. Mit dem schlichten Nordportal (3) führt dies — im Volksmund noch heute “Brutdüör“ genannte (in der Romanik wurden Trauungen nicht in der Kirche, sondern vor dieser Tür vollzogen) — in das dritte Seitenschiffjoch. Das Westportal (1), das in der Romanik noch fehlte, um die Verteidigungsfähigkeit des Turms nicht zu gefährden, ist am schlichtesten ausgeführt. Es wurde erst später
in die Front gebrochen: der Zugang zum westlichenTeil der Kirche war ursprünglich durch den südlichen Treppenturmanbau, an dem eine alte Sonnenuhr zu sehen ist.
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